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2. DIAGNOSTIK, THERAPIE UND REHABILITATION
〉〉 Computertomographie des Kopfes
〉 Hinweis auf Degeneration (Rückbildung der Hirnsubstanz)
oder durchblutungsbedingte Schäden?
〉 Ebenso Abklärung andere Ursachen für Hirnleistungseinschränkungen.
〉〉 Kernspintomographie des Kopfes –
bei spezielleren Fragestellungen.
〉〉 Hirnleistungstests – z. B. Mini Mental Status Test,
Uhrentest, Dem-Tect, Syndrom-Kurztest u. a. –
Bestimmung des Schweregrades einer Demenz
In der Mehrzahl der Fälle kann mit diesen Untersuchungen
die Diagnose Demenz und die Art der Demenz festgestellt
werden, z. B. Alzheimer-Erkrankung (am häufigsten), Vaskuläre
Demenz (durch mangelnde Hirndurchblutung) und seltenere
Formen.
Prof. Dr. med. Dipl.-Psych. Ralf Ihl
Chefarzt der Klinik für Gerontopsychiatrie und
-psychotherapie,
Alexianer Krefeld GmbH –
Krankenhaus Maria-Hilf
Häufig hören wir von Demenz, Alzheimer, frontotemporaler
Demenz und ähnlichem. Dabei ist Demenz der Oberbegriff,
die anderen Begriffe stehen für verschiedene Unterformen
der Krankheit. Herr Dr. Scriba beschreibt, was der Arzt machen
kann, um festzustellen, ob eine Demenz vorliegt. Interessant
ist aber auch zu erkennen, wann es Sinn macht, zum
Arzt zu gehen. Demenzen haben dazu wegweisende Krankheitszeichen,
auch Symptome genannt. Ein Zeichen allein
reicht für einen Hinweis meist nicht aus. Es müssen mehrere
oder einzelne schwerere Krankheitszeichen vorhanden sein.
Solche Krankheitszeichen sind:
〉〉 verstärkte Vergesslichkeit: Schlüssel oder andere Gegenstände
werden häufiger als früher verlegt, Fragen wiederholen
sich, die Haustür wird nicht verschlossen, der Herd
wird angelassen.
〉〉 Orientierungsstörungen: Tag, Monat und Jahr können
nicht mehr benannt werden, Monate und Jahreszeiten können
nicht mehr zugeordnet werden, die Lage früher bekannter
Orte wird nicht mehr gewusst, die Zuordnung von
Namen zu Personen geht verloren.
〉〉 Sprachstörungen: Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu
finden, zu verstehen, was gemeint ist und sich selbst verständlich
zu machen. Umschreibungen häufen sich.
〉〉 Gefühlsstörungen: Eine leichte Euphorie, Depressivität
und auch Aggressivität können auftreten. Oft werden
diese Gefühle als „Böswilligkeit“ oder „wahre Gefühle“
verkannt.
〉〉 Wahnvorstellungen: Kranke können sich bestohlen fühlen,
wenn sie vergessen, wohin sie ihre Gegenstände gelegt
haben.
〉〉 erhaltene Fassade: Die vorhandenen Fähigkeiten werden
genutzt, um die Beschwerden zu überspielen: die äußere
Fassade ist sehr lange intakt.
〉〉 weitere Symptome: Motorische Unruhe, Umherlaufen,
Halluzinationen, Unsicherheit, Interesselosigkeit, fehlende
Organisation von Körperpflege und Kleidung, Blasen-
und Darmentleerungsstörungen, Persönlichkeitsveränderungen.
Demenzen können nicht aufgehalten werden, d. h. die Symptome
nehmen mit der Zeit zu. Trotzdem können Demenzen
behandelt werden. Die Krankheitszeichen verschlechtern